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CoverMeyer, Harald
Literaturmuseen als Stationen der Literaturgeschichte Japans
Eine Reise durch die japanische Moderne

2015 · ISBN 978-3-86205-214-1 · 261 S., kt. · EUR 30,—

ERGA. Reihe zur Geschichte Asiens (Bd. 14)

Asiens historische Entwicklung stellt die älteste und wichtigste Alternative zur Geschichte der europäischen Welt dar. Ihre Eigenheiten, ihre Zusammenhänge und ihre Bedeutung für die Gegenwart stehen im Mittelpunkt dieser Reihe. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Geschichte Ostasiens.


Auf mindestens drei Ebenen bietet der vorliegende „Reiseführer“ eine erste Orientierung zur literarischen Moderne Japans. Zunächst wird anhand von 35 Literaturmuseen eine äußerst reichhaltige Museumslandschaft vorgestellt, die in den letzten Jahrzehnten herangewachsen ist. Die zweite Ebene betrifft die konzise Vorstellung von rund drei Dutzend repräsentativen Autorinnen und Autoren anhand ihrer wichtigsten Werke. Und drittens führen uns mit Katō Shūichi und Donald Keene als „Reiseführer“ zwei höchst renommierte Experten durch die Textlandschaft. Ihre literarhistorischen Beiträge werden auf dieser weiteren Ebene zitierend gewürdigt und im Kontext von grundsätzlichen Reflexionen zur modernen Literaturgeschichtsschreibung Japans präsentiert.

Das hier versuchte Experiment ergab sich einerseits aus einem Desideratum nicht zuletzt der japanologischen Grundausbildung an deutschsprachigen Universitäten und versteht sich andererseits als eine Art Dienstleistung gegenüber einem an der japanischen Kultur interessierten allgemeinen Publikum. Der eigentliche Zweck besteht aber – im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten einer solchen „Reiseführer-Publikation“ – im Versuch, durch die Schwerpunktlegung auf die Literaturmuseen und die an einen Reiseführer erinnernde Gestaltung einen Beitrag zu leisten, das Interesse an der japanischen Literatur aufrechtzuerhalten und vielleicht sogar ein wenig neu zu wecken. Die Aura einer Erkundungsreise, einer abenteuerhaften Expedition nach Japan schwingt also mit und ist in dieser Form durchaus gewollt. Jedenfalls soll ein Perspektivwechsel ermöglicht werden, der sich aufgrund der mittlerweile erfolgten institutionellen Veränderung auf breiter Basis durch die Errichtung einer Vielzahl von Museen geradezu aufzudrängen scheint. Die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte kann zugegebenermaßen in der Facette der Literaturmuseen nur höchst punktuell rekonstruiert werden, immerhin ist dieser Faktor jedoch heute nicht mehr wegzudenken, will man eine neue Besprechung der literarischen Hauptrepräsentanten der japanischen Moderne wagen.


Harald Meyer ist Professor für Japanologie an der Universität Bonn und versteht sich als Literaturwissenschaftler und Ideenhistoriker.


 

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